Publikum
In seinem Tagebuch der Italienreise beschreibt Goethe das Prinzip einer Arena - damals beeindruckt vom gleichnamigen Bauwerk in Verona. Wenn etwas Spektakuläres stattfindet bildet sich ein Kreis von Zuschauern, bald sehen die Hintenstehenden nichts mehr, stellen sich auf Kisten und bauen schließlich, wenn das Schauspiel immer am selben Platz stattfindet eben eine feste Einrichtung - etwa ein Stadion.
Beim Weblog läuft es anders: hier wird zunächst ein Bauwerk errichtet und dann erst das Publikum gesucht. Das Problem dabei ist, dass die alte Weisheit gilt: wer eine Bühne betritt, der sollte auch etwas Einmaliges zu bieten haben - also ein Anliegen, Inhalt, Performance oder schlichtweg Unterhaltungswert.
Und so stehe ich hier - das kleine unbeholfene Kind - allein auf meiner Bühne, blicke auf die leeren Ränge im noch nicht fertigen Gebäude und fühle die Stille und die Einsamkeit. Nur der Blick auf den Counter zeigt, dass irgendwann ab und zu jemand unbemerkt hereinschaut und mich gesehen haben muß. Ein unheimliche Gefühl macht sich breit - aber deshalb bin ich ja hier. "Gekommen um zu bleiben", so besingt man das heute.
Beim Weblog läuft es anders: hier wird zunächst ein Bauwerk errichtet und dann erst das Publikum gesucht. Das Problem dabei ist, dass die alte Weisheit gilt: wer eine Bühne betritt, der sollte auch etwas Einmaliges zu bieten haben - also ein Anliegen, Inhalt, Performance oder schlichtweg Unterhaltungswert.
Und so stehe ich hier - das kleine unbeholfene Kind - allein auf meiner Bühne, blicke auf die leeren Ränge im noch nicht fertigen Gebäude und fühle die Stille und die Einsamkeit. Nur der Blick auf den Counter zeigt, dass irgendwann ab und zu jemand unbemerkt hereinschaut und mich gesehen haben muß. Ein unheimliche Gefühl macht sich breit - aber deshalb bin ich ja hier. "Gekommen um zu bleiben", so besingt man das heute.
tschapperl - 11. Feb, 13:06