Alltag
Manchmal, es kommt nicht gar so oft vor, da versteht man, warum man Fernsehgebühren bezahlt.
Gerade hat ORF 2 eine wirklich schöne Zusammenfassung von Verdi´s "Il Trovatore" gebracht - eine Aufführung auf dem See in Bregenz bei den heurigen Festspielen, die einen erfrischt und Melodien leise weitersummend entlässt.
So macht Oper im Fernsehen Spaß: gekürzt auf eine Stunde mit den wesentlichen Szenen und musikalischen Highlights, zwischendurch die komplizierte Story kurz und bündig erklärt.
Diesen Regisseur würde so mancher Tatort dringend brauchen um auf erträgliche 45 Minuten herunterzukommen ohne dabei zu verlieren.
tschapperl - 26. Aug, 23:31
tschapperl - 7. Aug, 19:56
"Ich bin müde, müde nach allem was war, ...".
Boris Bukowski geht mir nicht mehr aus dem Ohr.
Das kommt davon, wenn man sich diese Lieder schon morgens in der Eisenbahn hineinzieht, dass man am Bahnhof kaum noch imstande ist, den Zug zu verlassen und in die Tramway zu wechseln.
Dann noch die Hitze ( halt, wird hier nicht mehr behandelt). Dann das öde Erwerbsleben mit den hitzegeplagten Mitarbeiten. Wieder kein Nachmittagsschlaf, denn bei Schönwetter geht man nicht ins Bett, dann das tägliche sportliche Pensum (muß auch sein trotz der) . Und dabei wieder diese Musik aus den Kopfhörern.
Was habe ich mir da nur zusammengebrannt. Ich sollte die CD im Player wechseln.
tschapperl - 26. Jul, 22:44
Was kümmert mich die Hitze? Das Thema langweilt zusehends. Bin schon nahe dran, meinen Gedankengarten diesem ohnedies flüchtigen Thema analog der WM zu verschließen (Jammern kann man ja auch in fremden Blogs darüber bis zum Überdruß, wenn einem plörtzlich danach ist).
Dafür habe ich heute mein erstes Weihnachtsgeschenk gekauft: ein Buch für meine - mittlerweile auch nicht mehr kleine - Schwester. Fünf Monate noch, und wenn man es sich zur Herzensangelegenheit zum Christkind gemacht hat hauptsächlich Bücher zu verschenken, und die mittels Durchlesen vorher auf Tauglichkeit für den zukünftigen Besitzer testen will, dann kann man nie früh genug damit anfangen. Lesen braucht Zeit. Geschenkauswahl auch.
Wie schon Josi Kirschner (ob der noch lebt?)immer sagte: "Man muss rechtzeitig drauf schauen dass man es hat wenn man es braucht".
tschapperl - 24. Jul, 21:29
Neuerdings genügen schon ein, zwei nicht so schöne Tage um das Summerfeeling gänzlich zu vertreiben. Man wird unbescheiden.
Wandern im Regen mag ich überhaupt nicht, das Letzte vom Letzten ist es, zwischen den Pfützen herumzuspringen und dabei auch noch Fröhlichkeit zu signalisieren. Nasse Füße, Feuchtigkeit die durch alle Kleider dringt - nicht mit mir! Folgerichtig nahm ich am heutigen Wandertag mit den Arbeitskollegen nicht teil. Das hätte man schon verschieben müssen, der Wetterbericht war ja bekannt.
Überhaupt: diese Wanderungen in Gruppen. Ich mag sie nicht seit den Tagen der Schulausflüge.
Wenn schon Natur, dann alleine - oder höchstens zu zweit mit einer ruhigen verständnisvollen Begleitung. Romantik statt Massenauftrieb.
tschapperl - 1. Jul, 12:15
Frühjahr macht müde, Urlaub macht müde.
Urlaub im Frühjahr macht todmüde.
Ich gehe spät schlafen, weil ich morgens nicht raus muss. Ich stehe bald auf weil es das schöne Wetter der letzten Tage nicht zulässt die Zeit im Bett zu verbringen. Aus dem gleichen Grund ist das Nickerchen am Nachmittag gestrichen.
Lösung: nächste Woche wieder arbeiten gehen und alles wird gut.
tschapperl - 6. Mai, 20:55
Drei warme Tage mit viel Sonnenschein reichten aus und mein Kirschbaum lockt seit heute die Bienen an. Übrigens eine Woche früher als im Vorjahr - soviel zum allseits beklagten Frühjahrswetter: man tut ihm heuer unrecht mit dem vielen Jammern!
Noch ein Tag Schönwetter und alle Blüten sind bestäubt.
Noch fünf Wochen und die Vögel fressen mir alle meine Kirschen weg.

tschapperl - 23. Apr, 22:28
Grauer Büroalltag, da kommt ein lange nicht mehr gesehenes Gesicht vorbei. Die alte Putzfrau, seit acht oder zehn Jahren in Pension. Kurz freue ich mich über das Wiedersehen, aber dann kam es:
"Mei, sie haben aber schon wenig Haare! Wie ich sie das letzte Mal gesehen habe, da hatte sie so schöne dichte Locken".
Hätte ich gerne zu ihr gesagt, aber sie war schneller!
"Ja wo samma denn. Jetzat gang des schiache oide Schrappnell dahea und zöhlat meine Hoar, des scheaglate damische Trum, des nudlaugate, anstatt dossa sie söba in Spiagl schaut dee oide Wedahex, de grauslige de" . So oder ähnlich könnte etwa ein Günter Grünwald bei sich wahrscheinlich denken und vermutlich der impertinenten ausgschamt´n Person auch nichts antworten.
Mein wunder Punkt - trotzdem; muß man mir dauernd etwas vorhalten was ich durchaus beim morgendlichen Blick in den Spiegel selbst zu erkennen imstande bin?
"Sie schauen aber gut aus, gar nicht verändert. Kaum älter geworden. Und gefällt´s ihnen in der Pension?" - meine Antwort. Sie hat sich sichtbar gefreut, mich einen Charmeur genannt und es womöglich auch noch ein wenig geglaubt.
Dafür kommt man eines Tages in den Himmel - für was sonst.
tschapperl - 11. Apr, 16:19
Ich kann es nicht, ich bringe nichts nach Hause.
Meine alte Digicam gibt langsam den Geist auf. Die Batterien sind müde, manchmal hilft nur noch Draufhauen um sie anzuwerfen. Ich habe noch ein regelmäßiges Einkommen und verhungere nicht, wenn ich mir eine Neue kaufe. Es gibt in und um die Stadt Orte wo welche verkauft werden. Ich habe einen PC und könnte mir eine Kamera online aussuchen und schicken lassen. Ich brauche dann keine Wutanfälle mehr zu produzieren wegen schlechter Bilder und miserablem Handling.
Soweit die Ausgangslage: allein, es gelingt mir nicht.
Ich gehe die Dinge im Elektromarkt besuchen, probiere herum, frage, entscheide dann doch nicht, schaue zuhause noch bei www.geizhals.at hinein, finde ein anderes Modell, lasse mich von befreundeten Experten beraten, welche mehr verunsichern als durch den Angebotsdschungel führen.
Ich beschließe den Kauf einer anderen Kamera, wieder zu Saturn, aber der Apparat daneben sieht noch besser aus. Hat aber 1.000.000 weniger Pixel. Macht nix, sagt der Verkäufer, aber dem mißtraue ich ohnehin am meisten, also wieder nach Hause, neuer Tag, neuer Anlauf, wieder Expertenhearing, und so geht das immer weiter.
So wird das nichts mehr. Die freie Marktwirtschaft mit ihrem üppigen Angebot wird mich einen Tages noch ins Grab bringen.
Obwohl: manchmal denke ich fast, dass mir meine Einkaufsrituale vielleicht doch Lust verschaffen - irgendwelche perversen Dinge treibt schließlich ein jeder.
Das wird noch ein erfülltes Jahr: ich brauche nämlich auch noch einen neuen Fernseher (dringend), ein Auto und eigentlich auch ein Haus.
tschapperl - 6. Apr, 17:22
"Kumm eina sunst griagst Ane aufs Aug !!!"
(Übersetzung: Komm herein in das Haus sonst schlage ich dir mit der Faust auf dein Auge)
Wenn die Tage wärmer werden wagt sich auch die kettenrauchende, 110 Kilo schwere Nachbarsfrau vor Ihre Haustüre und beginnt Ihre drei leicht verwahrlosten Kinder herumzukommandieren. Den ganzen Winter war sie still, jetzt schreit sie wieder und ein jeder im Gretzl merkt spätestens jetzt: der Lenz ist da.
NB: Natürlich brauche ich nicht einzuschreiten oder empört das Jugendamt zu alarmieren: keine Tat folgt der Androhung; die Frau schreit bevor sie denkt, die kleine Marlene ist das gewöhnt und sie reagiert auch nicht darauf- und mit blauen Augen läuft die Kleine seit der Geburt herum.
tschapperl - 27. Mär, 18:01