Ortswechsel

Donnerstag, 6. April 2006

Auswandern

In der Süddeutschen Zeitung war gestern ein Online-Quiz über den Wissensstand bezüglich der derzeit anstehenden Reform des Gesundheitswesens. Habe als Fremdländer immerhin 24 Punkte gemacht - lag damit gerade noch im oberen Drittel der Teilnehmer. Das hat mich aber gefreut! Zeitunglesen bildet also doch.
Auch den Einbürgerungsprobetest in derselben Zeitung vor ein paar Wochen hätte ich bestanden - nicht einmal die 3 Mittelgebirge hätten das verhindern können. Eine Art Deutsch beherrsche ich auch - was also spricht noch dagegen?
Ich bin auch nicht dafür, dass Frauen fünf Schritte hinter dem Gemahl herlaufen müssen und die Einkaufstaschen alleine schleppen - auch hier hätte ich bei der Gewissensprüfung keine Probleme.
Und beruflich bin ich noch dazu aus einer hochqualifizierten Mangelsparte.
Ich könnte auch Deutschland sein.
Ab und heim ins Reich! Nein Moment, hatten wir das nicht schon einmal??? Ist damals schiefgegangen 1938. Obwohl die damaligen Zeiten bewiesen haben, dass Leute, die in Österreich nichts werden konnten, durchaus beim großen Bruder Karriere machen können.
Auch ein kleines Tschapperl könnte dort vielleicht noch spät aber doch reüssieren.
Und ich würde endlich wieder von Sozialdemokraten (mit)regiert.

Was mache ich eigentlich noch hier?

Mittwoch, 5. April 2006

tapetenwechsel

Tschapperl verreist.
Das kommt vom vielen Herumsurfen: immer wieder sieht man im Web etwas Begehrenswertes, ein paar Klicks, die Kreditkarte liegt auch gleich neben dem PC und schon ist es passiert.
Diesmal waren es nicht Bücher bei Amazon, sondern Flugtickets nach Dublin. Habe nur im "Standard.online" von der neuen Ryanair- Verbindung von Salzburg nach Irland gelesen und bei 60€ konnte ich nicht mehr anders.
Erst dann setzt das Hirn wieder ein: was mache ich eigentlich dort? Schnell einen Atlas geholt, ein paar Internetseiten gesucht und der Schreck relativiert sich: da wartet ein interessantes Land, viel Grün, Regen, Landschaft und vieles mehr. Und dann der nächste Schock: ich habe nur einig Woche Zeit bis zum Rückflug, warum nur habe ich den schon nach acht Tagen gebucht - niemand hat mir verboten länger zu bleiben.
Andererseits kann ich jetzt einer meiner liebsten Beschäftigungen nachgehen und mit Web - Unterstützung ein paar Bequemlichkeiten dort organisieren - das tue ich sogar gerne. Reisebürotätigkeiten haben mich schon immer fasziniert, ich würde gerne dort arbeiten und Leute intelligent herumschicken.
Um im Wechselbad der Gefühle zu bleiben: dort herrscht Linksverkehr! Wird Tschapperl mit seiner bekannte Links-Rechts-Schwäche da wieder heil herauskommen?
"Schau mer mal" würde Franz B. sagen.

Sonntag, 2. April 2006

Weisse Flecken


create your own visited country map
or check our Venice travel guide

Sieht aus als wäre man ganz schön herumgekommen, nette Seite, es täuscht aber. Wenn man von den USA nur Manhatten wirklich kennt kriegt man gleich das ganze Land dazu samt Alaska. Und im ehemaligen UdSSR-Bereich schaut das auch weitgereist aus für punktuelle Visiten in Moskau, Taschkent und Alma Ata.
Vielleicht wäre es interessanter die Karte damit zu füllen wo man sicher nie in seinem Leben hinfahren wird weil man dort nicht einmal angemalt sein möchte und man seine Vorurteile so richtig schön hinplatzieren kann. Etwa die Antarktis im Sommer oder die Mongolei ganz allgemein.
Vielleicht ein andermal.

Samstag, 18. März 2006

Sehnsucht nach Berlin

Gerade habe ich auf RBB eine Sendung über den Berliner Zoo gesehen. Das Hauptstadtfeeling machte sich sofort wieder breit. Ich mag Berlin. Letztes Jahr habe ich traumhafte Tage dort verbracht.
Gut, Berlin ist nicht meine Hauptstadt, aber irgendwie ist sie so eine Art "Hauptstadt des Herzens" geworden.
Um Sonnwend 2005 kam ich dort an, sollte eigentlich am Ostbahnhof aussteigen, bin aber bereits am Bahnhof Zoo aus dem ICE gehüpft, war irgendwie logischer für mich - kennt man seit 20 Jahren. Schauerliche Junkie-Storys und so.
Man ist in Berlin gleich zu Hause, das ist ein wenig so wie mit New York: man war schon so oft im Fernsehen, Filmen, Mythen, in Büchern, Gedanken oder Träumen dort, dass man sich sofort heimisch fühlt. Vielleicht ist das die Faszination die einen einfängt. Manchmal springt er einen direkt an, der Genius loci.
Ich habe schöne und warme Tage dort verbracht und festgestellt, dass es auch so etwas wie Mitsommer dort gibt. Wenn man genau schaut wird es Ende Juni nicht ganz finster, ein schmaler Dämmerungstreifen bleibt am nördlichen Horizont. War mir neu.
Das Herumfahren mit S- und U-Bahn, dem Schiff, die Lokalbesuche, die freundlichsten Menschen, die ich je in einer solchen Großstadt erleben durfte, egal ob der erste Schaltenbeamte am Bahnhof, im Hotel, in Lokalen, Befragte auf der Straße oder Zufallsbekanntschaften - einfach schöne Tage.
Und der Weg dorthin war schon ein Erlebnis: endlich einmal nicht geflogen! Langsam durchs Innviertel mit dem Zug, dann die Donau hinauf, durch die Mittelgebirge die nur vom Namen kannte und das leere Land entlang der ICE-Strecke ab Wolfsburg. Nichts rundherum fast zwei Stunden lang und dann diese Stadt.
Man sieht mich dort sicher noch öfters.

Baden gegangen

42594821

Letzte Woche war ich im Burgenland. Tat gut: Baden in der Therme, Dampfbad, gutes Futter, viel geschlafen - Wellness eben. Kaum was gelesen, fadisiert, Liebe gemacht, über nichts aber auch gar nichts Wesentliches und furchtbar Wichtiges nachgedacht.
Man sollte sich nicht zuviel vornehmen - es gelingt nicht! Und wozu auch.

Freitag, 10. Februar 2006

Steinerne Brücke

Habe heute ein altes Merianheft in die Hand bekommen und gleich aus halbaktuellem Anlaß durchgeblättert: Regensburg. Letztes Frühjahr war ich erstmals dort - bisher kannte ich nur den Bahnhof von zwei Zugfahrten - und ein warmer Hauch springt mich aus dem vergilbten Heftchen an. Die Beschreibung der Stadt, das früher Bedeutende und der zunehmende Niedergang nach den Mittelalter. Geschrieben wurden die Texte im Jahr 1968 - Fortschrittliches oder Hinweise auf eine Zeitenwende zumindest in den Köpfen sucht man vergeblich. Brave Berichterstattung, Schilderungen von Wirtshäusern und alten Steinfiguren und viel über die steinerne Brücke in der Mitte.
Es war am Morgen des 1. Mai als ich auf den Stufen vor dem Dom in der Morgensonne stand nachdem ich vorher lange der Donau beim Fließen zugeschaut habe. Und dann kamen diese zwei Prozessionen hintereinander. Bischof und Gläubige, Fahnen und Musikkapelle, die in den Dom einzogen. Kaum waren sie drinnen verschwunden kam langsam Lärm auf und die Regensburger Linke zog mit Transparenten, Fahnen und Sprechchören durch die Altstadt, am Domportal vorbei. Und genaudort wurden sie dann laut, verlangsamten den Schritt und erhöhten die Lautstärke um ein vielfaches.
Ein Hauch von Klassen- und Kulturkampf in dieser niederbayerischen Metropole - herrlich, dass ich das erleben durfte.
Und was für den Staunenden aus dem Nachbarland am Herausragensten war, das war nicht die Anzahl der vielleicht 200 Gewerkschafter und jüngeren Teilnehmer sondern der Aufwand, den die Exekutive trieb: einige Polizeiwagen, ein Arrestantenwagen, 2 Rettungsautos, viel Polizei zu fuß und Kameras der Staatsdiener, die das ganze auch noch filmten! Es war nicht nur der noch kalte Morgenwind, der mich erschauern ließ.
In Österreich regelt die Polizei an diesem Tag bestenfalls den Verkehr - aber nichts sonst.
Es wurde trotzdem noch ein heisser Tag - dann in Weltenburg und nachmittags in München.
logo

tschapperl

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

So viel ist geschehen
Zwei ereignisreiche Jahre. Und kein Tag umsonst gelebt.
tschapperl - 7. Mär, 17:53
Schief ging es. Aber...
Schief ging es. Aber erst nach 18 Monaten. Tolle Zeit...
tschapperl - 7. Mär, 17:51
schubbs ;-) wie gings...
schubbs ;-) wie gings weiter?
Bermejo - 16. Jul, 21:06
Es geht doch noch
Ich bin verliebt. Wunderschön: das Gefühl unterscheidet...
tschapperl - 19. Jan, 22:37
Na Bumm
Es gibt ihn noch, diesen Blog. Hätte fast drauf vergessen. Aber...
tschapperl - 31. Okt, 16:40

Kalendarium

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Extraordinäres

tschapperl@gmx.net

Mein Lesestoff


Reinhard Kaiser-Mühlecker
Der lange Gang über die Stationen


Christian Kracht
Faserland: Roman

Musikliste

WETTERBERICHT

Suche

 

Status

Online seit 6698 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:53

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
Creative Commons License

xml version of this page
xml version of this topic

twoday.net AGB

www.flickr.com

BIG BROTHER

Visitor locations

Alltag
Baustelle
Bloggerschicksal
Botanisches
Brutpflege
Lyrische Ader
Momentane Befindlichkeit
Ortswechsel
Verdammt lang her
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Counter