Ortswechsel

Sonntag, 25. Februar 2007

Shutdown Day


Habe ich heute im Standard gelesen. Endlich wird ein onlinefreier Tag organisiert.
Tschapperl macht begeistert mit.
Schmerzen und Verzicht passen gut in die Fastenzeit.
Außerdem bin ich am 24.3. auf Reisen in Berlin (ohne mein Notebook).

Freitag, 23. Juni 2006

Irische erkenntnisse

Oberflächliche Nachbetrachtung einer kurzen Irlandreise durch den Südosten der Insel zwischen Dublin und Cork:

Das Wetter: naja. Wenn Iren einem den ganzen Tag versichern, dass heute "Lovely weather" herrsche, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Schön ist relativ und bezeichnet dort einen Tag ohne Regen - und der kommt dann bald mit Sicherheit. Aber immer als ein feiner Sprühregen, nicht das Geklatsche riesiger Regentropfen wie hier. Dafür aber mit dem Wind von der Seite, ganz trocken bleibt daher man selten.
Der Pub: das zweite Wohnzimmer. Scheinbar immer gut besucht, merkwürdigerweise auch unter der Woche, gelegentlich mit toller Livemusik. Ein Platz zum Aushalten.
Das Frühstück: bemerkenswert in Umfang und Zusammenstellung. Der "White and Black Pudding" entpuppten sich allerdings nicht als cremige dessertartige Gaumenfreude sondern als gebratene Leber- beziehungsweise Blutwurstscheibe.
Die Schafe: äußerst zahlreich anzutreffen auf der Weide, merkwürdigerweise aber nicht auf dem Speiseteller.
Das Autofahren: Linksverkehr. Katastrophal die ersten Kilometer, ab dem zweiten Tag wird es besser, nach einer Woche ist links der Normalfall.
Die Menschen: aufmerksam, freundlich, phantastisch verständliches Englisch sprechend. Noch mehr Übergewichtige als zuhause. Wenn man einheimische Zeitungen liest und fernsieht weiß man warum: die Nahrungsaufnahme nimmt breiten Platz ein, ein gesellschaftliches Hauptthema offensichtlich. Und ganz allgemein eine optimistische Gesellschaft, irgendwie viele Kinder zu sehen. Kein Klein-Istanbul-Aspekt wie in den heimischen Straßen. Dafür hört man viel polnisch.
Mittsommer: es bleibt die Nacht über leicht hell am nördlichen Horizont um diese Zeit. Immer wieder eine erstaunliche Erfahrung für südlichere Erdbewohner.
WM-freie Zone? Nein, Pubs sind derzeit eher Fernsehstuben.
Die alten Steine: reichlich vorhanden.



Wenn nichts anderes mehr geht: man kann dorthin auswandern - empfehlenswert!

Dienstag, 13. Juni 2006

Wieder ein Fleck weg

Ein weiterer weißer Fleck auf Tschapperls Landkarte wird getilgt. Am Donnerstag geht es nach Irland. Nach und nach müssen jetzt jene Billigflugtickets verflogen werden, die ich mir an den langen Wintertagen beim Surfen eingehandelt habe.
"Schau an, jetzt ab Salzburg nach Dublin.", "Ist wirklich nicht teuer!", "Warum eigentlich nicht?", "Was soll ich schon wieder in der Türkei?", "War eh noch nie in Irland", ... . Solche und ähnliche winterliche Erkenntnisse und Gedanken verführen in der kalten tristen Jahreszeit dazu, sich im Sommer wieder einmal auf Wanderung zu begeben und die Fahrkarte war dann nur einen Mausklick entfernt.
Je mehr alte CD´s mit irischer Musik ich in diesen Tagen höre desto größer wird jetzt die Vorfreude. Und dann tauchen wieder die längst gelesenen Bücher im Regal auf, allen voran Flenn O´Brians "Irischer Lebenslauf". Ab in den Koffer damit - Lektüre am Originalschauplatz, das hat was!
Interessant wird vor allem das Autofahren: Linksverkehr! Man beschimpft also die Beifahrerin auf der ungewohnten Seite und überholt dort, wo man zuhause leider nicht darf, nämlich rechts. Und im Kreisverkehr beginnt dann wahrscheinlich alles zu rotieren. Wenn das mal gut geht!
Der Regen soll dort ebenfalls so gut wie zuhause sein. Aber das macht wenig aus, im Land vor den Alpen wird es langsam eh zu heiß.
Die Iren sind sangesfroh und trinkfest, das Land ist grün und die Pubs schließen bald (?). Und die Dortgewesenen schwärmen vom Breakfast - einer Mahlzeit, die ich eigentlich aus meinem Tagesplan längst gestrichen habe.
Gelesen habe ich noch: die Iren schauen gerne Fußball, nur diesmal halt nicht weil sie nicht dabei sind und freuen sich schon darauf wenn die Deutschen dann die Engländer nach Hause schicken werden - fast WM-freie Zone also.

Bin schon neugierig was von den Vorstellungen und Klischees hält.

Donnerstag, 8. Juni 2006

Narrensommer

Stell´ dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.
Alte Wunschvorstellung eines gerade nicht benennbaren Literaten. Brecht? Egal, vergessen.
Es gibt so viele Gelegenheiten irgendwo nicht hinzugehen, gerade in diesen Tagen. Oder wegzuschauen. Wegzuhören.
Der Zaun steht, hoffentlich ist er hoch genug. Die Sirenen werden unerträglich laut, ab in den Bunker. Türe zu!

Sonntag, 4. Juni 2006

Strand in Galicien

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Letzten Dienstag am Atlantik: der Binnenländer wagte sich weit hinaus.

Donnerstag, 1. Juni 2006

Ausgepilgert

Wieder zuhause. Die zerschlissenen verstaubten Sandalen sind weggeworfen, Pilgerstab und Rucksack im Keller verstaut, die mitgebrachten Devotionalien im Wohnzimmerschrank abgelegt.
Die mythischen Gegenden und heiligen Orte Nordwestspaniens hinterlassen ihre Spuren doch auch beim Nichtgläubigen, oder besser: agnostisch geprägten Daherwandelnden. Santiago, A Coruna, Ribeira sacra, Rias baixas - man schließt die Augen und ist mit einem Teil immer noch dort.
Vielleicht tritt wieder einmal eine kleine Verschiebung in der Bewertungsskala der täglichen Befindlichkeiten und Mühewaltungen ein wenn das anhält. Wäre ja kein schlechtes Ergebnis.

Ich habe entscheidende Er-leuchtung also wieder nicht gefunden, dafür wurde ich ausgiebig be-leuchtet. Möglich machte das die iberische Sonne, die die letzten 9 Tage ununterbrochen schien.

Mitgereist ist übrigens ein bemerkenswertes Buch von Paulo Coelho, "Auf dem Jakobsweg", in dem er seine dortigen Erfahrungen aus den Achtzigern literarisch verarbeitete. Dummerweise kam ich unterwegs mit dem Lesen nicht nach und bin geografisch-literarisch auf halber Wegstrecke von den Pyrenäen nach Galicien stecken geblieben.
Ich hätte das Buch vielleicht so lesen sollen wie manche Mitmenschen einen Krimi. Zuerst mal hinten reinschauen, die Sache klären und dann den Weg der Lösung rechthaberisch-wissend beim Lesen kommentieren.

Sonntag, 21. Mai 2006

Morgen ist Wallfahrt

Verdammt noch mal, wo sind der Rosenkranz und mein Pilgerstab? Lange nicht mehr gebraucht, wo stecken sie bloß? Hatte ich die Dinge jemals?
Egal, der Koffer ist gepackt und morgen geht es nach Sankt Jakob am Sternenfeld? Galizien, Santiago de Compostela wartet auf mich, das legendäre Ende des Jakobweges.
Vor zwölf Jahren war ich das erste Mal dort. Mit dem Auto bin ich von Madrid aus hingefahren, habe mir erstmals Spanien erfahren, die Ebenen Kastiliens, die regenreiche kantanabrische und asturische Küste und mich gewundert, dass Spanien so regnerisch, kühl und grün sein kann. Es "grünt so grün" dort wirklich!
Air Berlin macht die Sache jetzt einfacher und man ist in ein paar Stunden dort - zur Freude des Wallfahrers. Habe meinen Geist bereits vorausgeschickt und der nähert sich dem Ziel am guten alten staubigen gebirgigen Jakobsweg bereits seit Wochen an - wir treffen uns dann morgen vor der Kathedrale.



Internetfreie Tage brechen an - ich bin schon gespannt wie sehr mir mein Notebook in den nächsten 10 Tagen fehlen wird. Es ist schon lange her, dass ich es solange zu hause gelassen habe. Mein Wetterbericht, meine online-Zeitungslektüre, das Weblog, die Mailbox, bleibt alles zurück. Da kommen also die Urängste des modernen vernetzten Menschen in der Informationsgesellschaft auf. Wird das fehlen, was mache ich ohne das Zeug?
Hier hilft nur radikaler Entzug - in zwei meiner geplanten Unterkünfte fehlt sogar der Fernseher! Und das ist auch wirklich wieder einmal gut so.
Hoffentlich widerfährt dem Pilger kein sündiger Ausrutscher im nächstbesten Internetcafe.

Mittwoch, 10. Mai 2006

Orientierungslos

Letzte Woche im Wald, ganz hinten im Almtal neben einer Jagdhütte - plötzlich stand ich vor diesen beiden Türen.
Ich hatte kein Bedürfnis welches dringend gebat einzutreten, aber die Gedanken waren nicht mehr abzustellen: wo nur hinein, wenn es sein musste?
So ist das im Leben: immer zwei Wege, aber welcher ist der Richtige, wenn nichts am Eingang steht? Und wenn etwas draufsteht, ist das die Gewähr das es der bessere Pfad ist?

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Ich hätte sicher die linke Türe genommen.

Dienstag, 2. Mai 2006

Frühling im Zeitraffer

Das Sensationelle an Ausflügen um diese Zeit ist das Übermaß an Veränderungen, die Anfang Mai in der Natur vor sich gehen. Eigentlich geht es viel zu schnell vorbei, wie lange blühen schon die Schlüsselblumen - ein paar Tage, dann ist es vorbei.
Hier im Land vor den Alpen kann man die Uhr wieder zurückdrehen indem man eben ins Gebirge fährt.
Im Flachland kommt gerade der Flieder, die Birnbaumblüte ist am Höhepunkt und die Kirschbäume tragen schon wieder mehr grün als weiß. Je weiter man dann in ein Gebirgstal hineinkommt - heute fuhr ich in das Almtal - desto lichter werden die Kronen der Laubbäume, man kommt wieder an üppig blühenden Kirschbäumen vorbei. Noch weiter oben sind die Wiesen gerade erst grün geworden und mit Schlüsselblumen übersäht . Im Bergwald trifft man dann die Leberblümchen und Buschwindröschen wieder und kleine gelbe Huflattiche sowie blühenden Seidelbast.. Dann muss das Auto stehen bleiben. Beim Weiterwandern ist der Bergwald dann noch ganz licht und erste Schneerosen stehen auf aperen Flächen. Bei ungefähr 900 Metern Sehhöhe war heute Schluß: geschlossene Schneedecke, kein Höherkommen mehr mit Turnschuhen.
Dort oben war es heute noch relativ kühl, aber sobald die Sonne schien wieder im T-Shirt auszuhalten.
Zurück nach Hause dann das umgekehrte Bild: Frühlingserwachen im Zeitraffer, fast zwei Vegetationsmonate in einer Stunde erlebt.

Dienstag, 25. April 2006

Regenzeit

Endlich Urlaub. Noch drei Tage und dann eine Woche Freizeit pur. Die Langzeitprognose verheisst nichts Gutes, eher regnerisch.
Dann 10 Tage wieder arbeiten. Und anschließend locken sechs Wochen Urlaub (ich komme mir heuer schon fast wie ein Lehrer vor - rein holidaymäßig) bis Anfang Juli.
Voriges Jahr waren es nur fünf Wochen im Frühsommer, immerhin gingen sich je eine Woche in Thüringen/Sachsen, Valencia und Berlin aus. Besonders letzteres will mir nicht mehr aus dem Kopf und ruft nach einem Wiedersehen. Nur leider macht mir da die WM einen Strich durch die Rechnung: Deutschland.
Heuer also nicht.
Ende Mai gehts dafür nach Galicien, in die Nordwestecke Spaniens. Eine bemerkenswerte Gegend, für spanische Verhältnisse immens grün und sehr regnerisch. Und bevor das Tschapperl richtig trocken wird fährt es noch schnell eine Woche nach Irland Mitte Juni - dort ist der Regen dann richtig zuhause!
Für die restlichen zwei Wochen suche ich noch Unterhaltungsmöglichkeiten: ein wenig nass sollte es schon sein!
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